Insgesamt vier sogenannte Think Tanks wurden im September 2022 im Rostocker Rathaus durchgeführt.
Think Tanks sind Denkfabriken, in denen Expert*innen, Vertretungen aus der Verwaltung und der Wirtschaft und Teilnehmende aus der zivilen Bevölkerung zusammenkommen und gemeinsam Konzepte und Strategien zur Lösung aktueller Probleme erarbeiten. Die intensive Zusammenarbeit der unterschiedlichen, gleichberechtigten Teilnehmenden soll zu Konsenslösungen führen, die der gesamten Stadtbevölkerung zu Gute kommen.

Die Themen, die überdacht und besprochen wurden waren:
1. Mobilität
Das Ziel bestand darin, Möglichkeiten zu finden, Mobilität in der Stadt ressourcensparender zu gestalten und wie smarte Mobilität in einer urbanen Datenplattform umgesetzt werden könnte.
Es wurden daraufhin vier Projektideen identifiziert:
– Smart City App für alles (z. B. Ticketing) mit personalisierter User Experience und One-Click-Lösungen
– smartes Parkraummanagement mit digitalen Parkscheinen
– ID-basierte Ticketing App nach Vorbild der Jelby App Berlin
– notwendig: Pilotprojekte zum Sichtbarmachen der Ideen
Besonders wichtig waren den Teilnehmenden hierbei die Themen Datenschutz und -sicherheit sowie einfache Zugänglichkeit.

2. Beteiligung
Diese Gruppe befasste sich mit innovativer Beteiligungskultur. Wie erreicht man möglichst viele Menschen und motiviert sie dauerhaft zur Teilhabe an öffentlichen Gestaltungsprozessen.
Bausteine, die für sinnvoll erachtet wurden und weiter verfolgt werden sollten, waren:
– Entwicklung von Personas als Möglichkeit der ergänzenden Auslotung verschiedener Perspektiven und Bedarfe innerhalb der Stadtgesellschaft
– ein Qualifizierter Ideenwettbewerb (mit Bürgerhaushalt als einer Komponente)
– Beteiligungsplattform mit dem Elementen Service, Daten, Beteiligung und Unterstützung als lernendes System
– Cube als Form der aufsuchenden Beteiligung, in die auch die beiden ersten Säulen eingebunden sind

3. Sport, Vereine und Ehrenamt
Das Ziel dieses Think Tanks war die Ermittlung von Bedarfen und Digitalisierungsmöglichkeiten im Bereich Sport, Vereine und Ehrenamt. Ehrenamtliches Engagement soll sichtbarer werden und stärkere Beteiligung erfahren.
Es wurden einige Ideen gesammelt, wie die Ausübungen von Freizeitsport, ehrenamtlichen Tätigkeiten und Vereinsarbeit erleichtert werden können:
– smarte Abholstationen für Hallenschlüssel für flexiblere Nutzung und Datengenerierung
– digitale Mitmachzentrale für Angebote von Ehrenämtern
– Möglichkeit der Verknüpfung mit weiteren Beteiligungsplattformen
– digitale Anzeigen in Sportstätten für Informationsübersicht
– Streaming von Events und Wettkämpfen für erhöhte Zugänglichkeit und Anreiz zur Beteiligung
– Sensorik in Sportstätten für Brandschutz und Belegungsanalyse
– zentrale Datenplattform für Vereine zur Stärkung der Kooperation und Gemeinschaft

4. Soziales
Die Teilnehmenden versuchten, Bedarfe und Digitalisierungsmöglichkeiten im Bereich Soziales zu ermitteln, loteten Verbesserungsmöglichkeiten der digitalen Teilhabe aus und suchten nach Impulsen für eine soziale Stadtentwicklung.

– Soziale Daten als Quelle für Urbane Datenplattform (z.B. zur Verdeutlichung von Segregation)
– Stadtentwicklungsspezifische soziale Themen, wie Barrierefreiheit, als äußerst wichtig für die Smart City eingestuft
– Berücksichtigung spezifischer Bedarfe bei der Personaentwicklung
– Ausbildung von Digitallotsen als wichtige Akteure der intersektoralen Zusammenarbeit
– Digitalisierung der Beratungslandschaft und digitalen Wirkungsmessung von Teilhabeleistungen